Pushkar

Unsere nächste Zugfahrt führte bis nach Ajmer. Die Fahrzeit belief sich meist auf fünf bis sieben Stunden. Da wir jedoch morgens um 6 starteten und wieder ein Abteil mit Betten hatten, verging die Zeit mit Schlaf sehr schnell.

In Ajmer mussten wir im Chaos der Menschen und hupenden Autos erstmal den Bus zu unserem Ziel Pushkar finden. In den passendsten Momenten wurden wir zudem um ein Selfie gebeten bzw. meistens wurde ein Handy einfach vor unsere Nase gehalten „Nur ein Foto ok?!“, mehr eine Aufforderung als eine Bitte. Aber wenn man den Menschen hier auf diese Weise etwas Gutes tun kann, warum nicht. Am Busbahnhof angekommen mussten wir einige Tuk Tuk Fahrer abschütteln. Wir fanden den richtigen Ticketschalter, ein Ticket wollte man uns aber nicht verkaufen. Als wir dann mehrmals von Bus zu Bus geschickt wurden, nachdem wir halb eingestiegen waren, dann wieder verwiesen wurden mit dem Hinweis „Der nächste Bus”, war das Chaos perfekt. Wir hatten den Eindruck, dass Einheimischen Vorrang gegeben wurde, was an und für sich ok war. Sie müssen ja auch von A nach B kommen. Nach 30 Minuten hatten wir endlich einen Sitzplatz in einem menschenüberfüllten Bus und zahlten nicht mal 50 cent für uns beide. Eine weitere halbe Stunde später erreichten wir Pushkar. Das Aussteigen wurde zur Herausforderung, da die neuen Fahrgäste sich schon in den Bus quetschten. Es war ein richtiger Kampf.

Durch die ruhigen Gassen schlenderten wir zu unserem Hostel, welches direkt an der Marktstraße liegt. Diese ist jedoch auch eine der vielbefahrenen Straßen und man muss bei vorbeirasenden Mopeds auf seine Arme achten, leider unentspanntes Bummeln. Remo traute sich noch einmal zum Friseur. An den Bart ließ er den Herrn aber nicht, da er etwas zittrig mit der Schere unterwegs war.

Der Pushkarsee mit seinen umliegenden Tempeln gilt vielen Indern als heilig. Hierhin pilgern alljährlich viele gläubige Hindus um sich reinzuwaschen und um Gesundheit für ihre Familien zu bitten.
Richtigen Charme hat dieser Ort aber nicht bei uns versprüht. Ein Highlight bleibt für uns auf jeden Fall die Steinofenpizza mit Oliven und viiiiiel Käse im ruhigen Innenhof unseres Hostels. Vor allem nach dem letzten Pizzareinfall von Remo in Jaisalmer.

Ein besonderes Erlebnis bildeten die Hochzeitszüge, die wir in den Straßen des Dorfes sehen konnten. Gleich zwei am selben Abend, außerhalb der Monsunzeit ist auch Hochzeitssaison. Traditionell reitet der Bräutigam zum Haus des Brautvaters, um seine Liebste abzuholen. Begleitet von vielen Lichtern und großen Musikboxen ist dieses Ritual das Ende einer einwöchigen Hochzeitsfeier.