Jaisalmer und Thar Wüste

Zur Wüstenstadt Indiens ging es mit einem Nachtzug. Da regelmäßig Leute in der Nacht ein- und ausgestiegen sind, konnte ich wenig Schlaf finden.

Morgens um 5 Uhr kamen wir im Hotel an. Wir mussten erstmal die Leute wach klingeln und dann natürlich noch einige Stunden auf unser Zimmer warten. So schliefen wir erstmal am Eingang auf einer Couch weiter. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, ging es zum Fort (Festung) der Stadt.

Ich glaube in Rajasthan hat jede Stadt eine Festung. Auf dem Weg dorthin fiel uns auch auf, dass die Stadt ein ganz anderes Flair als die bisherigen ausstrahlt. Dies lag hauptsächlich daran, dass hier alles aus Sandstein gebaut wurde. Die Festung konnten wir leicht zu Fuß von unserem Hotel erreichen. Schnell wurde es auch immer touristischer und ständig wollten die Leute einem irgendetwas verkaufen.

 

Ein ganz hartnäckiger Schuhputzer wollte mir nicht von der Seite weichen. Am Ende wollte er mir sogar für nur 20 Rupien die Schuhe putzen. (umgerechnet 25 Cent) Da uns jedoch zu diesem Zeitpunkt die Lautstärke und die ganzen Menschen ziemlich auf den Sack gingen, wollten wir erstmal nur in eine ruhigere Ecke. Das ständige ohne-Grund-Gehupe kann einem ganz schön auf die Nerven gehen und dazu kommen noch die ganzen Menschen die einem etwas verkaufen wollen. Als wir uns dann wieder etwas an den Trubel gewöhnt hatten und von dem Dauergehupe weg waren, konnten wir die wirklich schöne Burg auch genießen. Es war eine sehr belebte Burg mit ganz vielen Händlern, Hotels und es wohnten auch viele Menschen in der Burg. So etwas sieht man ja in Europa nur sehr selten. Bereits vor der Reise hatten wir beschlossen, wenn wir es nach Indien schaffen, kaufen wir uns dort einen Teppich für unseren Bus. Und so besuchten wir erst einen Teppichladen und später noch einen Weiteren, um die Preise kennenzulernen und auszuloten wie weit man beim Handeln gehen kann. Beim zweiten Händler fanden wir dann auch einen, der uns gut gefiel und wir konnten uns schließlich auf einen Preis einigen, der für uns OK war. Wer jetzt denkt wir haben uns fürs Auto einen teuren Kaschmirteppich gekauft, irrt. Es ist ein einfacher Flickenteppich, welcher jedoch hier sehr beliebt ist und eher in unser Budget passte.

Am nächsten Tag ging es nachmittags mit einem kleinen Auto weiter in die Wüste. Nach ca. 1 Stunde kamen wir im Zielort an und stiegen nach einer Tasse Tee auf Kamele um. Ich hatte ja bereits Kamele gesehen, jedoch keine Vorstellung wie hoch diese sind. Als man dann jedoch oben war, war es weniger wackelig als ich dachte. Es hat wirklich viel Spaß gemacht auf diesen majestätischen Tieren zu reiten. Auf einer Düne schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an und ritten im Galopp zurück. Das ging ganz schön auf die Oberschenkel. Unterwegs konnten wir noch Antilopen sehen. Manchmal konnte man denken, wir wären in Afrika. Auch wie die Frauen im Dorf z.B. das Wasser holten, erinnerte mich daran.

 

Zurück in unserem Lager hofften wir auf leckeres Essen. Dieses ließ jedoch noch eine ganze Weile auf sich warten und wir bekamen erstmal lokale Gesänge und Tanzeinlagen präsentiert. Das hört sich ganz schön nach Pauschaltourismus an. Wenn man so will, war es das auch, jedoch fanden wir es in diesem Moment irgendwie ganz gut und man hatte den Eindruck diese Gesänge und Tänze könnten bei einigen Festivals hier in Indien so gelebt werden. Nach der Darbietung gab es dann auch endlich etwas zu essen natürlich vegetarisch, aber wie eigentlich alles hier, sehr lecker und auch scharf. Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so lange kein Fleisch gegessen. Schön vollgegessen ging es dann mit einem Jeep zurück in die Dünen. Dort warteten ein paar kleine Zelte auf uns. Es sah wirklich aus wie bei Aladin. Die weißen Zelte leuchteten fast im Mondschein. Das Zelt war voller Decken, da es hier in der Nacht sehr kalt wird. So verbrachten wir unsere Nacht in einem kleinen Zelt bei Mondschein in der Wüste. Wirklich ein schönes Erlebnis.

Am nächsten Morgen gab es noch ein Frühstück im Dorf und dann ging es zurück nach Jaisalmer, wo wir noch eine weitere Nacht verbrachten.