Mae Hong Son Loop

Mit dem Moped durch Nordthailand

Nach 3 Tagen Chiang Mai, entspannen und ankommen in Nordthailand, mieteten wir uns für eine Woche ein Moped um die Umgebung zu erkunden.

Jakob, ein Freund aus Dresden, reiste vor Kurzem auch in dieser Gegend und empfahl uns die 800km lange Schleife im Westen von Chiang Mai zu fahren. So ließen wir unser Gepäck im Hotel und düsten mit den wichtigsten Dingen in einem Rucksack los. Am ersten Tag hatte ich ihn noch auf dem Rücken, welches am Ende vor allem bei bergauf Strecken zu anstrengend war, sodass Remo den Rucksack ab dem nächsten Tag zwischen seine Beine klemmte. Nun konnte auch ich die Fahrt besser genießen.



Mit dem Moped auf 2500m hinauf. Das erinnerte mich ein bisschen daran, als ich noch mit der Schwalbe zur Schule den Datzeberg hinauf musste.



Wildhonig von schwarzen Bienen. Liebe Grüße an unseren Imker Erik.

Zuerst durchquerten wir den Doi Inthanon Nationalpark mit dem gleichnamigen höchsten Berg von Thailand. Unser Moped hatte manchmal ganz schön zu kämpfen, aber am Abend erreichten wir sicher unsere Bleibe in Mae Chaem.

So sehen die Häuser auf dem Land aus. Unten leben die Tiere und darüber schlafen die Menschen. Ein bisschen wie die traditionellen Häuser in Bayern.

Für 2 Euro aßen wir im Zentrum Nudelsuppe und trauten uns an verschiedene Kleinigkeiten an Straßenständen, wie Frühlingsrollen oder Fleischspieße. Englisch konnten die Wenigsten in den kleinen Ortschaften und so wurde einfach immer freundlich gelächelt. Am Obststand durften wir verschiedene Früchte probieren, eine erinnerte an Pflaume. Im Hostel saßen wir dann noch nett mit 2 älteren Holländern, einem britischen Pärchen und einem dänischen Mädel zusammen.
Nach einem kleinen Frühstück führte unsere nächste Etappe wieder hügelig durch den grünen Dschungel.

Auf einmal begann das Moped komische Geräusche zu machen und beschleunigte nicht mehr. Also legten wir gezwungenermaßen eine Pause ein. Der Motor war wahrscheinlich einfach überhitzt. Nach einer Weile schnurrte das Kätzchen wieder und wir konnten die Fahrt zu einem Wasserfall fortsetzten.


Findet Remo!!!

In Mae Sariang verbrachten wir die Nacht. Zum Abendbrot stoppten wir in einem gut besuchten Restaurant. Europäische Gäste gibt es hier wohl eher selten und so wurden wir neugierig beäugt. Wir mussten erst einmal herausfinden, wie das Ganze hier funktioniert. Jeder Tisch hatte ein Loch in der Mitte, in welchem sich eine Schale mit glühender Kohle befand. Ähnlich wie beim Raclett konnten wir uns am Buffet verschiedene Dinge holen und auf dem Rost braten oder im Wasser kochen. Auf diese Weise konnten wir leckere und nicht ganz so leckere Sachen probieren und das Abendessen wurde ein richtiges Erlebnis. Vor dem Braten sahen die Sachen auch recht eklig aus.

An Tag 3 fuhren wir an unzähligen Bananenplantagen und Reisterrassen vorbei.




Einen Stopp an der Kaew Komol Kristallhöhle konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf der Welt gibt es nur 3 solcher Höhlen, die bekannt sind durch das weiße Mineral, dass den unterirdischen Raum zum Glitzern bringt.


In Khun Yuam hatten wir eine Unterkunft mit Panoramablick und wurden ganz lieb bewirtet von unserem Gastgeber. Wirklich sehr freundliche und entspannte Menschen. Man nennt Thailand nicht umsonst das Land des Lächelns. Wir fühlen uns sehr wohl hier.

Am vierten Tag gingen wir es langsam an und legten nur 65km bis zur nächsten Unterkunft in Mae Hong Son zurück. Der Ort nachdem diese Schleife benannt wurde, da sich dort ungefähr die Streckenhälfte befindet. Wie in allen Orten gibt es auch hier viele bunte Tempel und Buddhastatuen. Wir konnten beobachten, wie eine Zeremonie von Mönchen durchgeführt wurde und lauschten den beruhigenden Klängen der gesungenen Gebete.

Bevor wir Mae Hong Son verließen, fuhren wir fix noch mit unserem Moped auf den im Ort gelegenen Berg, schön, wenn man mobil ist.

Auf dem Weg hielten wir an einer langen Bambusbrücke.

Um so näher wir an Pai heran kamen, um so mehr Touristen alias Mopedopfer, die denken jeder kann Scooter fahren, liefen uns mit ihren Verbänden über den Weg. Zum Glück sind wir ja vorsichtig und fahren auch für den Fall der Fälle langbekleidet. Wir hatten uns im Hostel mit marokkanischem Stil eingenistet und schlenderten anschließend über den Sonntagsmarkt.

Viele Straßen wurden zu Fußgängerzonen mit unzähligen Straßenständen. Wir waren mutig und probierten herum. Wieder wurde uns versichert „keine Sorge, nicht scharf”, aber trotzdem brannte es das ein oder andere Mal ganz schön in unserem ungeübten Gaumen. Abends gab es im Hostel ein kleines Barbecue und wir trafen abermals auf Reisende aus aller Welt.

Bevor wir uns aufmachten zu unserer vorletzten Etappe, erkundeten wir noch einiges in und um Pai herum: Staunten über den anmutigen weißen Buddha in den Bergen, betraten die Brücke, die in Erinnerung an den 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, blickten über den Pai Canyon und entspannten im beliebten „I love Pai” Cafe.

Irgendwo im nirgendwo verbrachten wir unsere letzte Nacht auf unserem Roadtrip. Ein kleines Restaurant zum Abendessen ließ sich dennoch finden. Es wurde eine sehr leckere Nudelsuppe mit Sojasoße und Papayasalat serviert. Auf einmal stand unsere Mundhöhle in Flammen. Wir merkten dann, dass Papayasalat kein Obstsalat ist, wie wir erwartet hatten. Es wird die grüne Schale der Papaya kleingeraspelt und mit Chillidressing gemischt. Und ich hatte mich auf frische Früchte gefreut.

Wir fanden am Wegesrand noch einen Weihnachtsstern, wie wir zumindest vermuten. Das ließ uns ein bisschen an Weihnachten denken, welches hier sonst völlig in Vergessenheit gerät.

Auf unserer Fahrt wurde es nie langweilig…so kann zum Beispiel ein Schulbus in Thailand aussehen.

Bevor wir uns am Morgen aufmachten frühstückten wir in der selbstgebauten Bambushütte und spielten mit der Tochter des Besitzers.

Am Mittag erreichten wir Chiang Mai. Das Moped und wir waren heil zurück. Und unser restliches Gepäck wartete auch auf uns. Seelisch bereiteten wir uns auf die bevorstehende Zugfahrt über Nacht in den Süden vor.