Koh Rong Sanloem

Da Betti mit dieser Reise ja ihren Jahresurlaub genommen hatte, durfte es natürlich nicht an Entspannung fehlen. Gegen ein paar Tage auf einer einsamen Insel hatten wir natürlich nichts einzuwenden. Aber bevor wir die Seele baumeln lassen konnten, erwartete uns noch eine Minivanfahrt, bei der unser Fahrer anscheinend einen neuen Streckenrekord aufstellen wollte und dauerhupend versuchte jedes Auto zu überholen, zum Beispiel folgendes.

Nach 6h erreichten wir den vermüllten Küstenort Sihahoukville und waren froh, dass wir uns im Vorhinein gegen einen Aufenthalt dort entschieden haben. Mit der Fähre setzten wir 1h zur kleinen Schwester der Insel Koh Rong über. Auf Koh Rong Sanloem sei es erfahrungsgemäß etwas ruhiger und noch unberührter. Direkt am Pier wartete schon ein kleines Holzboot auf uns, das uns direkt zu unserem Hostel schipperte. So verbrachten wir 4 Tage im Paradies!

Nach 2 Tagen einfach NICHTS tun, machten wir einen Schnorchelausflug. Am ersten Schnorchelspot herrschte jedoch so ein Seegang, dass wir zu tun hatten nicht ständig Salzwasser zu schlucken, welches nicht so leicht war, da die meisten Masken und Schnorchel nicht dicht waren. Dafür konnte man gut Plastik sammeln, welches hier erschreckenderweise massig angespült wurde. Man durfte sich also nicht beunruhigen lassen, wenn man plötzlich etwas am Bein spürte, es war keine Haiflosse, sondern nur Müll. Beim zweiten Stopp war die See dann ruhiger und wir konnten das Schnorcheln schon eher genießen. Anschließend fuhr unser Boot weiter um unsere Insel herum und hielt auf der Sonnenuntergangseite, wo wir zusammen mit Anja aus dem Schwabenland in einer Bar verweilten.

Von Weitem konnten wir dunkle Wolken aufziehen sehen, es blitzte sogar. Die Rückfahrt stellte sich daher auch etwas turbulenter heraus, als gedacht. Unser Boot schwank von einer Seite zur anderen, ein bisschen wie im Erlebnispark in der „Schiffsschaukel“. Spätestens als wir die Rettungswesten anziehen sollten, begann ich mir ein wenig Sorgen zu machen. Einmal schwappte eine Welle komplett ins Bug und unsere Gruppe mit 8 Leuten sollte weiter hinten im Boot zusammenrücken. “Ok, die Jungs scheinen alles unter Kontrolle zu haben…hoffentlich!” Nach dem kurzen Schreck erreichten wir unsere Bucht, wo die Wellen deutlich entspannter waren. Bevor unser Ausflug zu Ende ging sprangen wir nochmal ins Wasser. Im Dunkeln schnorcheln, was wird das. Unter Wasser begann auf einmal alles blau zu funkeln. Plankton, wie wir es schon auf unserem Segeltrip durch die San Blas Inseln gesehen hatten. Um so mehr wir uns bewegten, um so mehr glitzerte es um uns herum. Das ließ die actionsgeladene Rückfahrt schnell vergessen und glücklich gingen alle an Land.

Am letzten Tag erkundeten wir dann doch noch ein wenig die Insel. Bis jetzt gibt es noch keine Straßen dort und sobald man den Strand verlässt, befindet man sich im Dschungel, umgeben von dem betäubenden Geräusch der Zikaden. So durchquerten wir in 20 Minuten die Insel und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang. Wir konnten uns gar nicht sattsehen.