Australien Roadtrip

Wir wollten eigentlich einen SUV haben, dieser war leider aus und so bekamen wir ein kostenloses Upgrade. Franzis erste Reaktion war, „Oh nein, können wir dann überhaupt noch drin schlafen?“, nicht unberechtigt, als wir hörten, dass wir einen Achtsitzer bekommen sollen. Am Ende war es ein riesiger KIA, etwa vergleichbar mit der Mercedes R-Klasse und man konnte die Sitze so umklappen und verschieben, dass es eine ebene Fläche ergab. Für mich am Ende sehr praktisch, da ich so komplett liegen konnte, ohne die Beine einzuziehen. Wir entschieden uns, für die 4 Tage keinen Camper zu mieten, da dieser viel teurer gewesen wäre und nur für min. 5 Tage gebucht hätte werden können. Da wir ja nicht so zimperlich sind, was das Schlafen angeht, werden wir die paar Nächte im Kofferraum schon überstehen.

Mit dem Achtsitzer hieß es dann erstmal aus Sydney raus, natürlich wieder Linksverkehr, aber das waren wir ja schon gewohnt. Unser erstes Ziel waren die Blue Mountains im Westen von Sydney. Dort hatte Franzi eine richtig schöne Wanderstrecke rausgesucht. Die Tour begann mit einem super Ausblick über das Tal.

Es ging dann recht tief ins Tal hinunter. Dort wurden wir mit einem Wasserfall überrascht, den ich gleich mal als Dusche nutzte. Da es ja hier schön warm war, war es eine willkommene Abkühlung.

Der Rückweg war dann etwas anstrengender, aber in Ordnung. Auf dem Weg ist ein Mädchen dehydriert und wurde bereits von anderen Wanderern versorgt. Als wir weiter gingen kreiste schon die ganze Zeit ein Hubschrauber über uns. Wir ahnten schon, dass es wegen des Mädchens war. Oben angekommen, warteten bereits mehrere Krankenwagen. Wir vermuteten, dass der Helikopter diese Stelle nicht anfliegen konnte, da sie sich an einer 90 Grad steilen Wand befand.

Trotz dieses Zwischenfalls war es ein wirklich schöner Ort.

 

Auf dem Weg zu unserem ersten Campingplatz sahen wir dann auch unser erstes Känguru am Straßenrand. Als wir ins Auto gingen, um zu schlafen war es noch richtig warm. So unterschätzten wir die Kälte der Nacht und mussten uns in der Nacht erstmal unsere dicken Sachen anziehen.

 

Am nächsten Tag ging es 300km in den Süden von Sydney, ins Känguru Valley. Wir haben gehört, dass man hier Kängurus sehen kann (Haha). Es gab einige Schilder auf denen ungewohnte Tiere abgebildet waren.

Dort angekommen suchten wir uns erstmal ein schönes Plätzchen, von Kängurus noch keine Spur. Als es dann jedoch später wurde, kamen die ersten Kängurus.

Außerdem leistete uns ein Wombat direkt auf dem Campingplatz Gesellschaft. Wirklich süße Tiere, ein bisschen wie ein Koalabär.

Je später es wurde desto mehr Kängurus und Wombats tauchten auf. Wir entdeckten sogar ein Junges im Beutel und als wir an unserem Auto saßen und Abendbrot aßen, kam eine Wombatmutti mit einem Jungen vorbeigegrast.

 

An unserem letzten Tag vor unserem Weiterflug ging es zum Jervis Bay, einem Nationalpark an der Küste. Vorher machten wir noch einen Ausflug ca. 1h südlich. Dies war eine Empfehlung von Claudi. Dort sollte man Stachelrochen sehen können. Wir mussten auch nicht lange suchen, es kamen gerade zwei Fischer an Land und fingen an den gefangenen Fisch auszunehmen. Ich holte mir gleich ein paar von den Überresten und lockte damit die Rochen an. Aus diesem Grund hielten sich die Rochen auch an diesem Strand auf. Plötzlich tauchte ein Riesenrochen auf, bestimmt 2m Spannweite. Die Fischer versicherten mir, dass sie zahm sind und nichts machen, mir war trotzdem sehr unwohl zu mute als sie mir quasi aus der Hand fraßen. Diese Tiere sind mit ihrem giftigen Stachel ja auch nicht ganz ungefährlich. Es war auf jeden Fall eine unvergessliche Begegnung mit den Stachelrochen.

Danach ging es wieder 1h in den Norden. Für den Campingplatz und den Eintritt in den Nationalpark mussten wir 31 AUD bezahlen. Als erstes machten wir einen Abstecher zu einem Strand an dem sich eine Höhle befand. Unterwegs trafen wir wieder auf einige Kängurus.

 

 

Der Strand war unter Surfern anscheinend recht beliebt. Da ca. 20 Fliegen um uns herumschwirrten, die echt nervig waren, machten wir uns, nachdem wir kurz ins Wasser gesprungen waren,auf den Weg zu unserem Zeltplatz. Am Parkplatz begrüßte uns noch eine Kängurumama mit ihrem Kleinen im Beutel.

Am Campingplatz angekommen, ging es erstmal wieder zum Strand. Hier war es wesentlich entspannter und es gab nicht so viele Fliegen. Das Wasser war glasklar und türkisblau. Nachdem wir einen kleinen Seestern im Wasser entdeckten…

…tauchte in der Ferne auf einmal eine Schule Delfine auf, welche immer näher an die Küste kamen.

Außerdem konnten wir es uns nicht nehmen lassen, noch einmal in Wasser zu springen. Nach der langen Zeit ohne groß baden zu können, genossen wir das erfrischende Nass um so mehr.

Der farbenfrohste Papagai den wir bisher gesehen haben.

Am Abend gab es Bratwurst und Maiskolben auf dem Grill oder zumindest das was man in Neuseeland oder Australien als BBQ bezeichnet. Es war lediglich eine glatte Edelstahlfläche die mit Gas erhitzt wurde. Also für mich hatte das nicht viel mit Grillen zu tun. Da wir jedoch nicht selber Kochen konnten war es super, dass wir etwas warm machen konnten. Während wir warteten, dass unser Essen fertig wurde, lernten wir Annika aus Deutschland und ihre Freundin Jessy aus Australien kennen, welche uns anboten unsere Sachen doch auf ihren Grill zu packen, da es mit dem anderen Ding irgendwie ewig dauerte.

Als wir zusammen saßen und grillten, besuchten uns auch ein paar sehr niedliche Opossums (auch mit Babyopossum, der Vorteil, wenn man im Frühling in diesen Ländern unterwegs ist).

Sie waren sehr niedlich, aber auch sehr aufdringlich und überhaupt nicht scheu und so mussten wir aufpassen, dass sie uns unser Essen nicht aus der Hand klauten. Als wir zu unserem Auto kamen hatten wir eine ziemlich eklige Spinne am Heck kleben.

Da wurde uns wieder bewusst, dass wir nicht mehr in Neuseeland sind und es hier wieder viele sehr giftige Tiere gibt.

Der letzte Tag war mehr oder weniger ein Abreisetag. Trotzdem ließen wir uns es nicht nehmen, noch einmal kurz an den Blowholes zu halten. Dies ist ein Loch im Fels aus dem das Wasser, bei entsprechendem Seegang, mehr als 10m in die Höhe spritzt. Die Wellen waren leider nicht so stark, und so war die Fontaine nicht all zu hoch.

Trotzdem entdeckten wir noch eine Papageienart, welche wir vorher noch nicht gesehen hatten.

Nach unserem kleinen Abstecher hieß es dann schnell weiter, da wir bis um 12 Uhr unser Auto abgeben sollten. Leider unterschätzten wir den Verkehr und die dauerroten Ampeln in Sydney und so zog sich die Fahrt sehr in die Länge und wir wurden langsam unruhig, da auch unser Flug um 14:20 Uhr ging. Als wir um kurz vor 13 Uhr das Auto abgegeben hatten, warteten wir noch auf das Shuttle, welches uns zum Flughafen bringen sollte. Zum Glück dauerte es nicht all zu lange und wir waren kurz nach 13Uhr am Flughafen. Als wir dann auf der Anzeigetafel unseren Flug fanden und merkten, dass da hinter als einziger kein Check-In Schalter aufgeführt war, wurden wir wieder unruhig und dachten, das der Check-In bereits geschlossen ist. Wir fragten nach der Airline und rannten zum Schalter. Die nette Frau am Schalter ließ uns auch gleich vor (das brachte uns ein paar böse Blicke von den anderen Reisenden ein) und so waren wir eigentlich noch ganz gut in der Zeit. Nachdem wir bei der Kontrolle des Handgepäcks auch noch die glücklich Auserwählten waren, für “routinemäßige Sprengstoffkontrollen” und wir noch eine Dose Makrele im Gepäck hatten, woraufhin das Handgepäck nochmals durch den Scanner musste, kam doch nochmal Stress auf. Beim nächsten Sandwichstand verprassten wir unsere letzten AUD. Bevor wir ans Essen denken konnten, ging es im Eilschritt zum Gate, puh 10 Minuten Fußmarsch. Nun hieß es entspannen und aufs baldige boarding warten, als wir bemerkten, dass der “Triple Schokoladen Muffin” gar nicht mit eingepackt wurde, war die Tragödie oder eher Komödie perfekt. Naja sehen wir es so, 1000 Kalorien gespart.
Jetzt geht es 11 h nach Bangkok plus 2,5 h Zwischenstopp in Singapur. Wir freuen uns schon auf eine ganz neue Welt.