San Pedro de Atacama

Pünktlich zu Remos Geburtstag erreichten wir Chile und verbrachten nach unserem Uyuniabenteuer 4 entspannte Tage in San Pedro de Atacama endlich flacher auf 2400m Höhe. Nach teilweise minus 12 Grad freuten wir uns wie kleine Kinder über 20 Grad und Sonne. Wir spürten förmlich, wie unser Körper auftaute und waren beeindruckt, als wir zurückblickten, „dort oben waren wir vor einer Stunde noch“.

Gar nicht so leicht eine kleine Überraschung vorzubereiten, wenn man 24h am Tag zusammen ist. Zudem ist Remo unser Finanzmanager auf der Reise. Da kam ich mir schon etwas komisch vor, als ich mir heimlich ein Scheinchen aus dem Portmonee nahm, während Remo duschte. Aber Mitternacht brannten dann die etwas anderen Geburtstagskerzen und ich bekam sogar ein Stück vom Brownie ab.

Somit startete auch die traditionelle Geburtstagswoche, in der Remo nun der Bestimmer ist. Also legten wir erstmal 2 Faulenzertage mit Bier trinken und Kuchen essen in der Sonne ein. Am Geburtstagsabend hatte Remo sogar noch Gäste, Takumi und Jaimy von der Jeeptour gesellten sich zu uns in den Innenhof unseres Hostels. Bei Feuer und Kerzenschein sang Jaimy dann noch ein Geburtstagsständchen auf chinesisch. Nach vielen interessanten Gesprächsthemen und einem Crashkurs in asiatischen Schriftzeichen (unglaublich kompliziert und faszinierend) gingen wir noch in eine Bar mit chilenischer Livemusik und Begrüßungsdrink. Auf geheimen Wunsch (muhahaha) spielte die Band dann noch Happy Birthday auf Spanisch für unser Geburtstagskind und es wurde noch ein bisschen im Kreise von Einheimischen getanzt.

Am 3 Tag in San Pedro wanderten wir auf den nächstgelegenen Hügel 3km vom Zentrum entfernt, um einen ersten Blick auf die Atacamawüste zu werfen und einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten, der die schneebedeckten Berge in ein atemberaubendes Licht warf.

Die Atacamawüste ist die trockenste Wüste der Welt. Dies spürten wir am nächsten Tag auf unserer Fahrradtour. Nach dem ersten steilen Anstieg brannte uns die Kehle und wir Blödies ahnten, dass 1,5 Liter Wasser wohl nicht reichen werden. Nach 6km erreichten wir den offiziellen Eingang und durften 3000 chilenische Pesos also circa 4 Euro pro Person bezahlen. Dann zogen wir noch die obligatorischen sexy Reflexionswesten an, damit uns jedes Staubkörnchen auch von Weiten sehen konnte. Nach weiteren 5km stiegen wir das erste Mal vom Rad und wanderten durch eine Salzhöhle. Unsere Fahrradhelme waren dort recht hilfreich, da es teilweise so eng wurde, dass wir auf allen Vieren kriechen mussten, sogar unsere Kopflampen kamen zum Einsatz. Wahnsinn, was die Natur so erschafft.

Dann ging es weiter quer durch die Wüste, mal bergauf, wir schiebend und mal bergab, wir ohne zu bremsen und im Stehen. Die Sattel waren nicht die Bequemsten und wir spürten schnell unsere Poknochen. An der Düne Mayor hatten wir den besten Ausblick über die Wüste und die faszinierenden Steinformationen. Wir kamen mit Andre aus Belgien ins Gespräch, der mit seiner Frau schon länger in München lebt. Er hatte entdeckt, dass wir eine Canon haben und bat uns am Abend seinen Kameraakku zu laden, da er sein Ladegerät zu Hause vergessen hatte. Null Problemo natürlich!

Ein kleines Stück radelten wir noch weiter, aber dann kamen uns langsam die Touribusse mit Menschenmassen entgegen, die sich den Sonnenuntergang im Valle de la Luna anschauen wollten. Also nutzen wir die Ruhe vor dem Sturm und machten uns auf den Heimweg, da wir eh schon ganz schön platt von der heißen Trockenheit waren. Zum Glück ging es dann die meiste Zeit bergab und wir konnten nochmal schön heizen. Pünktlich 18 Uhr gaben wir die Räder zurück und gönnten uns erstmal ein kühles Getränk. Andre und den Akku hatten wir natürlich nicht vergessen und hinterließen das Ladegerät an der Rezeption. Als wir vom Abendessen zurückkamen wartete als Dankeschön eine Tafel Nussschokolade auf uns. Juhu Nachtisch! So ging unser letzter Abend in San Pedro zu Ende.