Uyuni

Wie bereits auf der achtstündigen Busfahrt von Sucre, schneite es auch bei unserer Ankunft in Uyuni.
Die Temperaturen bewegten sich um die 0 Grad. (Es war arschkalt) Da wir in dem nicht sehr schönen Ort, nicht all zu lange verweilen wollten, machten wir uns mit unserem Gepäck direkt auf zu dem Touranbieter, welchen wir uns bereits vorher im Internet herausgesucht hatten. Dummerweise fanden wir ihn nicht gleich und gingen erstmal zum Hostel, um dort im Internet noch einmal nachzusehen und uns aufzuwärmen. Es war bereits dunkel und wir machten uns erneut auf um eine Jeeptour für den morgigen Tag zu buchen. Dieses Mal fanden wir den kleinen Laden und reservierten Plätze für eine Tour ab 10:30 Uhr. Die Tour war für 2 Nächte bzw. 3 Tage geplant und führte über die Grenze nach Chile. Nach einem schrecklich UNappetitlichen Abendessen und der Angst vor einem erneuten Magen-Darm Anfall ging es in unser Gemeinschaftszimmer zum Schlafen. Vorher genossen wir noch eine heiße Dusche, da wir wussten, dass es die Letzte für die nächsten 3 Tage sein würde.
Am nächsten Tag, nach ca. einer halben Stunde Verspätung, also bolivianischer Pünktlichkeit, kam unser Guide mit dem Jeep und den anderen 4 Leuten im Schlepptau. Wie sich später herausstellen wird, war es wirklich eine für uns super Truppe, bunt gemischt: unser Guide Ivan, zwei Kanadierinnen (Mutter und Tochter Gabi), ein Japaner (Takumi) und eine Taiwanesin (Jaimy). Das erste Ziel auf der Tour war der alte Eisenbahnfriedhof von Uyuni.

Danach ging es in die größte Salzwüste der Welt. Hier konnten wir sehen wie das Salzwasser aus dem Boden sprudelte.

In einem Salzhotel gab es dann Mittag, Quinua, Gemüse und Rindfleisch,
welches unser Guide mitgebracht hatte. Da es die letzten Tage geschneit hatte, waren einige Bereiche in der Salzwüste mit Wasser bedeckt. Dies gibt es normalerweise nur in der Regenzeit (Dez. bis März). Allerdings hatten wir so das Glück beide Seiten der Wüste zu sehen, das trockene Salz, auf dem man die tollen Perspektivfotos machen kann, und den größten Spiegel der Welt. Das Salz ist stellenweise bis zu 17m dick.

Danach ging es mit dem Jeep weiter 3h zu unserer ersten Übernachtung in einem Salzhotel. In diesem Hotel ist alles aus Salz, auch die Tische und Stühle. Wir kamen bereits im Dunklen an und es hatte um die -10 Grad. Natürlich verfügte die Unterkunft über keine Heizung. Wir bekamen aber recht gute Schlafsäcke und Decken, damit, sowie unseren gesamten Klamotten, lies es sich aushalten. Es gab Abendessen und anschließend ging es noch einmal vor die Tür, den beeindruckenden Sternenhimmel auf ca. 4000m Höhe betrachten. Ich habe zuvor noch nie so viele Sterne am Himmel gesehen. Keinerlei Lichtverschmutzung, da es im Umkreis der nächsten vermutlich 300km keine Stadt gab und auch sonst nicht viel.

Der zweite Tag begann um 7 Uhr mit einem guten Frühstück. Um 7:30 Uhr fuhren wir dann weiter mit dem Jeep. Das erste Ziel war eine kleine Lagune mit einigen Flamingos aus nächster Nähe. Danach folgte eine zweite größere Lagune mit sehr vielen Flamingos, an der es dann auch Mittag unter freiem sonnigem Himmel gab. Das Essen hatte unser Guide immer am Morgen vorgekocht und in einer Kühlbox im Jeep dabei.

Bevor es zum letzten Ziel des Tages gehen sollte, hielten wir noch an skurril geformten Felsen in der Wüste, welche durch Erosion geformt wurden und auf dem höchsten Punkt der gesamten Tour, auf 4800m, im Nichts standen.

Der letzte Stop hieß dann “rote Lagune”. Auch hier gab es Flamingos, schließlich war diese Verfärbung der Grund für die Farbe der Vögel. Wirklich beeindruckend sah das Wasser aus, als wäre der gesamte See mit Blut gefüllt.

Da kommende Nacht die Unterkunft noch einmal ca. 500m höher als die letzte lag, gingen die Temperaturen auch noch weiter runter, vermutlich -13/-14 Grad. Aber auch dies lies sich irgendwie aushalten. Allerdings nicht all zu lange im Gemeinschaftsraum, da der kleine Ofen nur wärmte, wenn man sich direkt davor stellte. So hieß es dann früh ins Bett und einkuscheln. Es war zudem auch besser, da es am nächsten Tag bereits um 5:00 Uhr Frühstück gab.

Die 1. Station am dritten Tag waren die Geysire auf 4500m bei Sonnenaufgang. Es sah aus wie auf einem anderen Planeten, total mystisch. Das Problem war nur der Dampf war sehr schwefelhaltig und stank übel nach verfaulten Eiern. Das zweite Problem war die Kälte. Man hielt es nicht lange draußen aus. Die Füße wurden sofort Eisklötze und wurden auch im Jeep nicht wirklich wieder warm.

Zum Glück war das zweite Ziel des Tages heiße Quellen. Dort konnten wir unsere Füße wärmen, bei einem beeindruckenden Hintergrund. In einem Blog hatten wir gelesen, dass es nicht zu empfehlen ist, dort komplett baden zu gehen, da der Kreislauf dann in dieser Höhe und bei diesen Temperaturunterschieden zusammenbrechen könnte.

Des Weiteren kamen wir an den Bahngleisen vorbei, welche Bolivien mit dem chilenischen Hafen in Antofagasta verbinden und die Haupttransportroute für den Export aller Edelmetalle aus Bolivien darstellen. Dieser Hafen sowie die Region gehörten früher mal zu Bolivien und ein Teil zu Peru bis im Salpeterkrieg Chile sich das Land aneignete und Bolivien zu einem Binnenland machte.

Bevor wir an der Grenze ankamen, hielten wir noch an einem Felsen an dem merkwürdige “Hasen” lebten. Sie hatten einen langen Schwanz, statt einen kleinen Stummelschwanz wie bei uns. Wir nannten sie Känguruhasen. Google löste dann das Rätsel und belehrte uns, es seien sogenannte Hasenmäuse. Wirklich niedlich zu beobachten.

Außerdem ging es an einem Dalípanorama vorbei.

Die Grenze nach Chile bestand aus einer kleinen Hütte umgeben von ganz viel Schnee auf ca. 4500m Höhe. Nach San Pedro de Atacama, unser nächstes Ziel, sollte es dann noch 2000m bergab gehen und wir freuten uns endlich wieder auf Wärme.