Rainbow Mountains

Wir haben schon viel über die Rainbow Mountains gelesen, auch wie schön sie sind. Leider muss man dazu von 4600m auf 5100m hochwandern. Die Luft ist dort oben sehr dünn und nicht selten werden Leute höhenkrank. Ich hatte ziemlich viel Respekt vor dieser Höhe. Franzi hat mich letztendlich motiviert und so buchten wir eine geführte Tour zu den Rainbow Mountains oder wie der Berg richtig heißt, Vinicunca. Schon um 4:30 Uhr morgens ging es mit einem Sprinter los. Wir wurden von unserem Hostel abgeholt. Es war dunkel und wir hatten gerade mal 0 Grad. Nach etwa zwei Stunden kamen wir an einem kleinen Ort an, an dem wir erstmal Frühstück bekamen. Dann ging es eine weitere Stunde Berg auf über Schotterwege bis auf eine Höhe von 4600m. Auf dieser Höhe war die Luft bereits so dünn, dass man die Schritte seinem Atem anpassen musste. Dies wurde mir bewusst, als ich nur 20 Meter in meinem normalen Schritttempo gegangen bin. Ich bekam kurzzeitig keine Luft mehr und musste erstmal stehen bleiben und tief durchatmen. Danach hieß es pro Schritt ein Atemzug. Wir bekamen noch Wanderstöcke und eine pflanzliche Essenz, welche wir einatmen sollten. Dies diente dazu, dass sich die Lunge weitet. Außerdem gab es noch ein paar Kokablätter zum Kauen. Diese sollen gegen die Höhenkrankheit helfen. Anfangs waren sie etwas gewöhnungsbedürftig, etwas bitter. Den Geschmack kannten wir ja bereits durch den Kokatee.
Gut vorbereitet ging es dann in Zeitlupe los. Die Landschaft war atemberaubend. Wir überquerten die Schneegrenze, welche hier bei knapp unter 5000m liegt. Einige der Berge neben uns hatten riesige Gletscher.

Auf der anderen Seite sah man bereits die farbigen Berge, unser Ziel. Die einheimische Bevölkerung verkaufte kleine Snacks und bot an, den Berg mit einem Pferd zu erklimmen. So lange unser Atem aber mitmachte, wollten wir dies nicht in Anspruch nehmen. Letztendlich wollten wir den Berg mit eigener Kraft erklimmen. Die indigenen Frauen liefen dort nur in Sandalen herum (Barfuß). Unglaublich schließlich hatten wir Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Das letzte Stück wurde noch einmal richtig Steil. Kein Vergleich zu unserer Colca Canyon Wanderung, jedoch auf dieser Höhe echt krass.

Oben angekommen waren wir super erleichtert es geschafft zu haben. Das Gefühl war einfach überwältigend. Wenn man sich nicht bewegte, ging es auch gut mit dem Atmen. Zum Glück blieben wir von der Höhenkrankheit verschont. Einem aus unserer Gruppe ging es aber nicht so gut, er brauchte zusätzlichen Sauerstoff. Da unser Guide alles dabei hatte, ging es ihm dann auch schnell besser. Lustig war, dass wir am Vortag ein deutsches Pärchen kennengelernt hatten, welches wir oben auf dem Gipfel zufällig wiedertrafen. Nach ca. einer halben Stunde ging es dann wieder hinunter. Der Abstieg war dann wesentlich leichter.

An der selben Stelle wo wir gefrühstückt hatten, gab es dann noch Mittagessen. Leider mussten wir vorher noch zu einem Arzt, da ein kleiner Junge, der mit dem Pferd hoch wollte, vom Pferd gefallen war und sich den Arm verletzt hatte. Zum Glück war nichts gebrochen und so kehrten alle gesund und munter nach Cusco zurück.