Tatacoa Wüste
Nach einer 7 stündigen Busfahrt, einer langen, unbequemen aber aufregenden Fahrt auf der Ladefläche eines Pick-Ups und einer Tuk-Tuk-Fahrt durch die Wüste, kamen wir nach ca. 10h an unserem mitten in der Wüste gelegenen Hotel an. Mit Abstand das Teuerste was wir bis dahin buchten (ca. 30€/Person/Nacht). Jedoch hatten wir dafür auch ein eigenes kleines Haus, um uns herum ganz viele Kakteen und wunderschöne bunte Vögel. Neben einigen Hunden gibt es hier auch Pfauen, Hühner und Rebhühner.
Die Tatacoa Wüste liegt zwischen den Ostkordillieren und den Westkordillieren und wird so von beiden Seiten durch die Berge abgeschirmt. Die Wolken regnen sich an den Bergen ab und hier kommt so gut wie kein Wasser mehr an. Dies lässt sich von der Wüste aus wunderbar beobachten, da man ringsherum die Berge sehen kann und die Wolken die dort festhängen.
Für uns war es ein ganz schöner Schock aus dem lauten, feuchten und kühlen 2600m hochgelegenem Bogota in die heiße trockene und sehr stille Wüste zu kommen.
Wir buchten eine Führung durch die Wüste mit einem Tuk-Tuk. Es gibt zwei Farben in der Wüste, einmal einen Teil der grau ist und einen der rot ist. Im grauen Teil konnten wir in einem Pool baden gehen, welcher Wasser aus einer Quelle bekommt. Die Landschaft ist sehr beeindruckend und die Kakteen riesig. Einige Bilder kommen mir vor wie diese, die man als Hintergrundbild bei Windows hat.
Findet Remo (es gibt ein paar Suchbilder):
Am Abend entschieden wir uns zu Fuß zum Observatorium zu gehen. Eine etwa 3 km lange Strecke. Die Sonne war gerade am Untergehen, als nach einer Weile vor mir eine Schlange auftauchte. Sie sah sehr aggressiv aus und kam auf uns zu. Den Kopf weit nach oben gestreckt und das Maul offen, sodass man die beiden Zähne sehen konnte. Wir gingen schnell ein paar Schritte zurück. Die Schlange verharrte in ihrer Position, angriffsbereit, kam jedoch nicht mehr näher, was uns etwas beruhigte. Da wir nicht wussten, wie schnell so eine Schlange ist, trauten wir uns auch nicht an ihr vorbei. Wir warteten also ein paar Minuten und dann kroch sie glücklicherweise einfach davon. Mit einem leicht mulmigen Gefühl machten wir unsere Kopflampen an, da es bereits recht dunkel war und gingen weiter. Ein paar Meter erreichten wir sogar schon den Hauptweg. Auf jeden Fall stand für uns fest, dass wir den Rückweg nicht zu Fuß gehen werden. Ein Plan B musste her.
Zuerst staunten wir aber im Observatorium. Wir konnten durch riesige Teleskope die Venus, den Jupiter mit seinen vier Monden, einen Stern, der sich beim näheren Betrachten als sechs Sterne herausstellte und den Mond sehen. Nach Anblick des Mondes waren wir auf einem Auge erstmal eine Weile blind, da er durch das Teleskop so hell leuchtete.
Meister Yoda mit seinem Laserschwert bzw. unser Guide, der uns die Sterne erklärte. Nach der Vorführung sprachen wir das einzige Auto, welches vor dem Observatorium stand an, ob er uns zu unserem Hotel fahren kann. Er musste zuerst die Leute fragen, welche diese Tour bei ihm gebucht haben. Die beiden waren Schweizer und hatten kein Problem damit. Wir konnten so für 20.000 Pesos mitfahren. Nicht ganz billig aber besser als die Strecke im Dunklen zurückzulaufen. Auf der Fahrt stellte sich heraus, dass der Fahrer am nächsten Tag nach San Augustin fährt. Unser nächstes Ziel. Er bot an, uns für den gleichen Preis mitzunehmen, welchen wir für den Bus bezahlen würden. Das war ein verlockendes Angebot, da der Bus immer wesentlich länger braucht. Wir tauschten die Nummern aus und verabredeten uns für den nächsten Tag. Gut, dass wir uns eine kolumbianische Sim-Karte geholt hatten.