Cartagena

Wir haben Kolumbien erreicht! Nach dem Segelabenteuer verbrachten wir erstmal einen ruhigen Tag im Hostel Mamallena, aber schon bei der Taxifahrt zur Unterkunft machten uns die bunten Häuser in unserem Viertel Lust und Laune auf diese Stadt.

Bis zu unserer Ankunft war uns aber gar nicht klar, dass Cartagena die fünftgrößte Stadt Kolumbiens ist. Sie liegt direkt an der Küste und wird auch die „Perle der Karibik“ genannt. Für uns wurde die Stadt, das herausgeputzte Havanna, da man hier an vielen schicken Kolonialhäusern entlang kommt.

Am ersten Abend fand in unserem Hostel (welches uns von der Segelcrew reserviert wurde) ein Barbecue statt. In diesem Zuge kamen noch einmal alle Leute von unserem Segelboot zusammen und wir bekamen vom Kapt´n unsere Pässe samt Einreisestempel von Kolumbien zurück. Also diese Einreise lief wirklich sehr stressfrei und wir mussten uns mal nicht um ein Weiterreiseticket sorgen. In diesem Rahmen konnten wir also noch einmal kräftig mit allen feiern und uns verabschieden. (Mal sehen, den ein oder anderen treffen wir sicher noch in Kolumbien bzw. auf unserer Südamerikareise, es ist immer verrückt, wie klein die Welt doch ist, bestes Beispiel: Wir schlendern so in Cartagena umher, als wir ein bekanntes Gesicht aus Costa Rica wiedersehen, sie hatte mit uns zusammen die Seilrutschentour gemacht, verrückt war nun, dass dies sicher einen Monat her ist und dazwischen ein ganzes Land liegt, Panama, faszinierend… auch sie kam einen Tag später als wir mit einem Segelboot in Kolumbien an, so freuten wir uns in der Ferne „ein bekanntes Gesichte“ wiederzusehen).

Am nächsten Tag zogen wir erst einmal in ein Hostel eine Straße weiter, welches ein bisschen günstiger war und planten unsere Tour durch Kolumbien. Wir sind aber auch Sparfüchse, dafür können wir es dann in leckeres Essen investieren. Auf dem Weg durch unser Viertel Getsemani, welches sozusagen das hippe Hostelviertel ist, kommt man an allerlei Streetfoodständen vorbei. So haben wir zum Beispiel die typischen Arepas probiert. Dabei handelt es sich um gefüllte Maisteigfladen, wirklich sehr lecker. An die neue Währung müssen wir uns erst einmal gewöhnen. Ein Arepas kostet zum Beispiel 4000 kolumbianische Peso (COP), was bisschen über einen Euro ist.

Cartagena hat einiges an Geschichte zu bieten. Die Altstadt ist wirklich sehr schön saniert und noch komplett von der Stadtmauer umgeben. Überall laufen einem Palenqueras über den Weg, bunt gekleidete Frauen mit Obstkörben auf dem Kopf. Heutzutage laufen sie eher als Touristenattraktion herum, früher kamen so die Frauen vom Lande in die Stadt, um ihr Obst zu verkaufen.

 

Als wir so durch die Gassen spazierten, sprachen uns plötzlich drei Studenten an, ob wir nicht ein Interview machen könnten. Sie studieren Journalismus und befragen die Leute, wie das Verhältnis zu den Einheimischen ist. Wir haben Kontaktdaten ausgetauscht, mal sehen, ob wir das fertige Video zu sehen bekommen.

Am Nachmittag nahmen wir dann an einer free walking Tour durch die Altstadt teil. Immer wieder staunten wir über die bunten Häuser und die belebten Plätze, auf denen traditionelle Tänze aufgeführt wurden.

Abends gingen wir noch typisch Kokosnussreis essen und erfuhren endlich warum uns heute so viele Frauen mit Rosen entgegen gekommen waren. Es war Muttertag, und hier wird das in den Restaurants auch mit der ganzen kolumbianischen Familie gefeiert und jede Mutti, ob alt oder jung bekommt ein Blümchen, es wird gesungen und gut gegessen. Es war schön, diese Herzlichkeit zu sehen!

Ein besonderes Highlight gab es noch bei unserem Aufenthalt in Cartagena. Remo, dem seine Haare langsam doch zu wild wurden, traute sich zum Friseur und ließ das erste Mal sogar jemanden an seinen Bart ran. Er war so mutig und es hat sich gelohnt. Aber was sollte beim Friseur namens Doris (Grüße an meinen Lieblingsfriseur in Deutschland, Remos Mama) schon schiefgehen. Seht selbst VORHER… NACHHER!

Wer hat den schönsten Bart?!

Den nächsten Tag gingen wir dann wieder ganz ruhig an und bereiteten uns seelisch auf unsere Nachtfahrt nach Medellin vor. Da Kolumbien nicht als das sicherste Reiseland bekannt ist, haben wir uns nun auch die UBER App zugelegt, da man beim Taxifahren schon vorsichtig sein sollte. Aber außer, dass uns ab und zu Kokain angeboten wurde, fühlten wir uns bis jetzt sehr sicher in Cartagena. Mal sehen wie es in der zweitgrößten Stadt Medellin ist, welche noch vor einigen Jahren als die gefährlichste Stadt der Welt galt.
Für uns war Cartagena auf jeden Fall der perfekte Start in Kolumbien!