Playa Venao

Wir hörten bereits in San Jose von einem Selina Hostel direkt am Strand, welches wirklich cool aussah. Dann stießen wir bei unserer Suche nach Surfgelegenheiten wieder auf dieses. Wir entschieden uns für 5 Tage dort hin zu fahren um ein bisschen am Strand zu chillen und vielleicht ein bisschen zu surfen. Von Anton aus sollte es dann mit dem Bus nach Las Tablas gehen. Das Problem war, dass die Busse nur anhalten wenn man die Hand raushält. Nur weiß man nicht welchen Bus man anhalten soll. Wir erfuhren dann von den Leuten an der Haltestelle, dass es ein „großer Bus“ sei mit einem Schriftzug auf der Frontscheibe. Wir sahen einige Busse mit Schrift auf der Frontscheibe an uns vorbeifahren. Leider war die Schriftart so unglücklich verschnörkelt gewählt, dass man es erst kurz vorher lesen konnten. Da fuhren einige Busse an uns vorbei und wir schauten uns fragend an „hm war das jetzt vielleicht unserer“. Naja hat auf jeden Fall dann nach heißen 45 Minuten geklappt. Der Bus nach las Tablas war lustig geschmückt und es lief die ganze Zeit zentralamerikanische Volksmusik.

In Las Tablas angekommen wollten wir dann in den nächsten Bus umsteigen. Die Taxifahrer erzählten uns dann, dass der Bus am Sonntag nicht fahren würde. Wir dachten uns natürlich gleich „ja ja, der fährt nicht, damit wir bei denen für teuer Geld mitfahren“. Wir trafen dann eine große Gruppe Israelis, welche zum gleichen Hostel wollten. Die besorgten uns dann eine Mitfahrgelegenheit, welche nicht teurer war als der Bus. Dafür viel zu klein. Die Israelis reisten alle mit riesigen Koffern. Der Taxifahrer schien jedoch optimistisch und quetschte das riesige Gepäck samt uns, also insgesamt 12 Personen in einen Kleinbus, welcher für 10 Personen ausgelegt war. Wir waren froh über eine Fahrt, daher störte es uns auch kaum, dass unsere Beine bei der einstündigen Tour einschliefen, da unsere Backpacks auf unserem Schoß Platz nehmen mussten.

Dort angekommen haben uns die Bilder im Internet nicht zu viel versprochen. Es war ein richtig cooles Surfcamp mit kleinen Palmenblättergedeckten Häusern am Pazifik. Es stellte sich heraus, dass ca. 70 % der Gäste Israelis waren, was daran lag, dass der Besitzer des Surfshops aus Israel kommt und ordentlich Werbung dafür machte. Außerdem erfuhren wir, dass in Israel ALLE Leute nach der Schule zum Militärdienst müssen, Frauen für 2 Jahre und Männer für 3 Jahre. Nach dem Militärdienst ist es sozusagen Tradition erstmal eine große Reise zu machen. Leider kam man sonst nur recht schwer mit ihnen in Kontakt, da die Wenigsten Englisch konnten und doch eher unter sich blieben. Uns wurde dann schnell klar, warum die Leute so viel Gepäck mit hatten. Die Mädels hatten für jeden Tag einen anderen Bikini mit und Abends gab es auch jedes mal ein neues Outfit. Pihh sowas haben wir ja gar nicht nötig, aber Franzi entlockte es doch den ein oder anderen neidischen Blick.

Wir entschieden uns für einen Dreitagesurfkurs, da man an den Tagen für den ganzen Tag auch noch kostenlos das Surfboard nutzen darf. Es ist wirklich empfehlenswert, da man nach dem Surfkurs, welcher 1 h ging, das Gelernte noch weiter üben konnte. Die Surfstunden waren auch nur für uns alleine. So hatten wir auch die volle Aufmerksamkeit des Surflehrers. Nach meinen vergeblichen Versuchen in Portugal aufs Brett zu kommen, hatte es hier nach 2-3 Versuchen gleich geklappt. Ich hab mir auch am ersten Tag gleich den Fuß verknackst, sodass wir unseren nächsten Kurs um einen Tag verschieben mussten. Wir haben dann an diesem Tag Surfer/Hippie/Weltverbesserer-armbänder selber gemacht. Damit fühlen wir uns gleich wieder wie 18 und dachten „wow am nächsten Tag werden wir sicher topfit jede Welle kriegen“. Das wir höllischen Muskelkater hatten und uns so gar nicht fit fühlten, ist wohl klar. Es folgen Suchbilder: Findet Remo!

Durch die starke Ebbe und Flut (bis zu 3m) war das Wasser bei Ebbe richtig weit weg und man konnte abends bei Vollmond über den leicht mit Wasser bedeckten Meeresboden spazieren.
Einfach ein Paradies!!!