Santa Elena

Bevor wir Costa Rica verließen, wollten wir uns einen Nationalpark nicht entgehen lassen „Nebelwald von Monteverde“. Wir verabschiedeten uns also von unseren liebgewonnen Zicklein und wollten gerade aufbrechen als auf einmal absurderweise einer meiner Socken fehlte. Der spielfreudige Hund Bingo wollte uns anscheinend nicht gehen lassen, denn dieser lag ganz entspannt auf der Wiese und nagte an meinem Socken. Diesem Problem sind wir also auch wieder mal auf die Spur gekommen und so eilten wir zu unserem Taxi, dass Ivan für uns netterweise organisiert hatte. In Esparza am kleinen Busbahnhof setzten wir uns auf eine Bordsteinkante und warteten auf unseren Bus Richtung Monteverde. Als er kurz nach 8 immer noch nicht da war erkundigten wir uns im Kiosk, ob der Bus denn genau hier hält. Die nette Frau schüttelte jedoch den Kopf und verwies auf den Busstop auf der anderen Straßenseite. Tja, dass soll man erstmal wissen. Also lieber immer einmal mehr nachfragen. Leicht panisch liefen wir über die Straße, da wir Bammel hatten, den Bus verpasst zu haben, denn wir wussten der nächste würde erst 8 Stunden später am Nachmittag fahren.

Oh oh schlechte Laune machte sich breit. Aber unser Fünkchen Hoffnung entflammte wieder, als eine Frau an der Haltestelle uns ansprach und fragte ob wir auch nach Monteverde wollen, der Bus habe ein bisschen Verspätung (dieser kommt nämlich direkt aus der Hauptstadt San Jose) und kommt in ein paar Minuten. Puh Glück gehabt. Nachdem wir die Serpentinen und die sehr trockenen staubigen Straßen überwunden hatten erreichten wir unser Hostel „Hängematte“ in der Stadt Santa Elena, welches uns Stina, die Workawayerin von der Ziegenfarm, empfohlen hatte. Sehr nette Atmosphäre und Blick ins Grüne.

Dann hatten wir die Qual der Wahl in welches Abenteuer wir uns in dieser Gegend zu erst stürzen sollten. Noch am selben Nachmittag wanderten wir in Hängebrücken in den Baumwipfeln des Nationalparks. Überall grün, Farne so groß wie Bäume und ein bisschen Höhenangst. Mal eine ganz andere Art zu wandern.

Am nächsten Tag wartete das nächste Abenteuer auf uns, dieses Mal führten uns 13 Seilrutschen durch einen Park. Das war wirklich ein Spaß einfach so über das Meer aus grün zu fliegen. Die Längste war über einen Kilometer lang.

Am Ende stand noch eine große Mutprobe bevor, der „Tarzansprung“, für Remos Größe war dieser leider nicht geeignet, also musste ich da alleine durch. Remo konnte dafür Paparazzi spielen und den Sprung festhalten. Wie man sieht, war ich leicht verängstigt, aber der Nervenkitzel war auch ein riesiger Spaß.

Anschließend wanderten wir noch im nächstgelegenen Nationalpark Santa Elena (Monteverde war uns dann doch zu touristisch). Durch den Park führten verschiedene Wanderwege. Der Kinderpfad führte zu einem Aussichtsturm, von dem man einen tollen Blick über die Landschaft hatte. In der Ferne erahnten wir den Vulkan Arenal, aber auch nach sehr geduldigen 45 Minuten wollten die Wolken sich nicht ganz verziehen.

Durch den Dschungel gingen wir ganz schön auf und ab und entdeckten nur einige, wenige Tiere, wie Raupen und den seltenen Vogel „blauen Quetzal“, denn aus der Ferne konnten wir noch die Geräusche der Seilrutschen hören, kein Ort wo sich viele Tiere nieder lassen. Als wir an einem Baum vorbeigingen, sah ich in einem Augenwinkel in einer Baumhöhle eine Vogelspinne, die sich aber gleich wieder verkroch. Trotzdem war der Wald von der Vegetation her der schönste den wir gesehen haben. Hier war alles super grün und an den Bäumen wuchsen so viele andere Pflanzen, dass man den Stamm gar nicht mehr erkennen konnte.

Am nächsten Tag fuhr uns der Bus wieder 5h zurück nach San Jose. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zur Feria, dem „Foodmarket“ auf dem Gabi einen Stand hatten, bei dessen Deko ich dabei war. Wir probierten leckere Tortilla und gefrorene Banane am Stiel mit Schokoüberzug. Auch ein kurzes Wiedersehen mit Gabi gab es natürlich. Und so ließen wir unsere schöne Zeit in Costa Rica in unserem Lieblingshostel Selina ausklingen.