Trinidad

Trinidad stellt sich als sehr schöne Kleinstadt heraus. Dies liegt vermutlich an den vielen Touristen welche wegen der schönen Landschaft, denn die Stadt liegt zwischen dem Meer und grünen Bergen. Aus dem Tourismus wiederum kommt mehr Geld in die Stadt, welches dazu führt, dass die Häuser öfter saniert werden und sich ein schöneres und weniger zerfallenes Stadtbild als in den meisten anderen Orten ergibt.
Auf unserem üblichen Stadtrundgang, welchen wir immer am ersten Tag in einer neuen Stadt machen, haben wir gesehen wie ein Musikvideo (vermutlich mit lokalen Popstars) gedreht wurde. Es sah irgendwie komisch aus, wie eine Gruppe Tänzer ohne Musik tanzte und eine Frau die Lippen bewegte ohne einen Ton herauszubekommen.
Anschließend sind wir in ein Architekturmuseum am selben Platz gegangen. Wir stellten fest, dass die Häuser in Trinidad mit einem offenen Dachstuhl ausgebildet wurden. Schöne Holzkonstruktionen. Ein weiterer Unterschied zu den bisherigen Städten, die daraus entstehenden Satteldächer, welche dem Stadtbild eine andere Optik verleihen, da es in der Regel nur Flachdächer gibt.

Auf dem Weg durch eine relativ unscheinbare Straße hörten wir das erste Mal auf Kuba elektronische Musik aus einem Cafe. Da mussten wir dann natürlich rein. Das Cafe war sehr liebevoll und stilisch eingerichtet. Es hätte auch gut ein Lokal in Berlin sein können. Die Barbesitzer waren Anfang zwanzig und unterschieden sich bereits durch ihr Äußeres von den meisten anderen Kubanern. (Hipsters) Die Jungs trugen alle Bart. Wie wir ja alle wissen tragen nur die coolen Leute Bart. Das war schon auffällig, da in Kuba irgendwie niemand Bart trug. Auch wenn die Revolutionsführer alle Bart trugen. Am Abend sind wir dann noch einmal in die Bar/Cafe, der eine Barkeeper stand voll auf deutschen Hip Hop und spielte davon auch einiges. Er hatte auch ein T-Shirt von Feine Sahne Fischfilet, auch wenn er dies nicht aussprechen konnte. Das eine Mädel mit dem Afro heißt Laura und hat die ganzen Bilder in der Bar gezeichnet, welche alles Freunde von denen sind. Die sehen echt gut aus.

Am nächsten Tag wollten wir uns Trinidad mal genauer von oben anschauen und sind auf den nächstgelegenen Berg gewandert. Am späten Nachmittag machten wir uns auf die Socken und waren pünktlich zum Sonnenuntergang oben. Wieder kam gleich ein hilfsbereiter Kubaner auf uns zu, als wir den Gipfel erreichten und führte uns zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen schönen Blick über Zuckerrohrplantagen und bis zum Meer hatten.

Am folgenden Tag war eigentlich ein Ausflug zum 10 km entfernten Strand geplant, doch leider hatte mich über Nacht die Kotzeritis erwischt. Unser Gastpapa hatte uns abends noch das Restaurant von seinem Cousin empfohlen, welches wirklich toll war- grün bewachsene Terrasse und richtiges Sterneessen. Das teuerste Essen, was wir bis jetzt hatten und das alles „fürn Arsch“  Leider wissen wir ja auch nicht, ob es an diesem Essen lag. Wahrscheinlich war es einfach an der Zeit für unseren deutschen Magen. Denn auch bei Remo ging es dann einen Tag später los und so gammelten wir zwei Tage in Quarantäne mit Gesellschaftsspielen und Filme gucken, Hauptsache in Toilettennähe! Zum Glück haben wir ja keinen Stress, daher haben wir uns von dieser Kleinigkeit nicht aus der Ruhe bringen lassen und fühlen uns schon wieder viel besser.

Heute waren wir dann endlich am Strand. Mit dem Shuttlebus ging es zum Playa Ancon. Traumhaftes blaues Wasser und so sauber, dass sogar jeder Mecklenburger Augen macht. Also ab auf die Liege und entspannen! Es grenzt zwar direkt eine Hotelanlage an, jedoch war der Strand gar nicht überfüllt. Überall waren aber wieder diese Influenza, die sich im Wasser räkelten und ein privates Fotoshooting machten  Remo machte ihnen ganz schön Konkurrenz, denn er schaffte es das erste Mal auf seinem Rücken zu treiben, ohne Unterzugehen *stolz*!

An unserem letzten Abend in Trinidad ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, nochmal in unsere „kubanische Berlinbar“ zu gehen. Das „Café el mago“ (Cafe der Zauberei) war schon gut besucht, aber der Besitzer hatte uns gleich wieder erkannt und begrüßte uns fröhlich „hey wo wart ihr die letzten Tage, wir wollen deutsch üben“. Eigentlich wollten wir nur auf ein Bier bleiben, jedoch konnte er Remo zu einem neuen Drink „Mojito knock out“ überreden, ein deutscher Freund hätte ihn erfunden. Seht selbst  Gar nicht schlecht, der Mix aus Bier und Mojito. Er setzte sich dann noch ein bisschen zu uns und erzählte, dass es in Trinidad ganz wenige Ausgehangebote für Locals gibt bzw. sie in einer Bar die selben Preise, wie Touristen bezahlen müssen, welches für die Einheimischen unerschwinglich ist. Er erzählte, dass er sich in Trinidad gar nicht so recht wohlfühlt und froh ist, dass er jetzt mit seinen Freunden diesen kleinen Laden aufgemacht hat. Er will Geld sparen und dann unbedingt mal nach Berlin. Das wäre schön, wir bleiben in Kontakt!
Wieder einmal wird uns unser großes Glück, diese Reise zu machen, und unsere Möglichkeiten, vor allem die Freiheiten in Deutschland bewusst.