Cienfuegos

Die Fahrt von Playa Larga nach Cienfuegos machten wir wieder einmal mit einem Sammeltaxi. Diesmal war es kein Peugeot sondern ein sehr schön restauriertes altes amerikanisches Auto. Es ging daher etwas gemütlicher zu. Die Geschwindigkeit betrug vermutlich so um die 70km/h (Tacho ging nicht) Die Fahrt ging die ganze Zeit direkt am Strand entlang, des Öfteren standen Rinder oder Pferde auf der Fahrbahn. Es fiel auch auf, dass viel Landarbeit noch mit Ochsengespannen und Pferdekutschen gemacht wird. Es ist hier wirklich einige Jahrzehnte die Zeit stehengeblieben.

Das Taxi brachte uns in eine recht arme Ecke von Cienfuegos. Als wir allerdings unser Casa betraten offenbarte sich eine kleine Oase. Sehr liebevoll gestaltete Räume, mit allem möglichen was sich mit dem Meer verbinden lässt. Die Lampen sind z.B. aus Kugelfischen gemacht. Außerdem gibt es eine sehr schöne Terrasse, von der aus man über die ganze Stadt und in die Bucht sehen kann.

Nach unserer ersten Stadtbesichtigung stellten wir schnell fest, dass es einen schön restaurierten Platz mit Rathaus, Theater und anderen wichtigen Gebäuden und einer Fußgänger- Einkaufsstraße gibt. Letztere war sehr mit Musik belebt, da ein Samstag im Monat dort immer eine Art Straßenfest stattfindet. Die umliegenden Stadtgebiete wirken sehr arm. Auf dem Weg zurück zu unserem Casa, stehen vor den Haustüren immer wieder verschiedene Dinge zum Verkauf, z.B. ein Eimer Tomaten, ausrangierte Kleidung und sogar ganze Schweineköpfe. Das Fleisch wird teilweise roh auf einen Tisch gepackt und direkt in der Straße verkauft. In den Casas haben wir daher bis jetzt noch nie Hühnchen oder Schwein gegessen. Wir bleiben lieber bei Fisch und Hummer 

 

Am Abend spielten wir mit unserem Gastpapa Willi Domino. Dieses Spiel wird in Kuba überall auf den Straßen gespielt, meistens von Männern, ab späten Nachmittag oder unter einer Laterne. Es wird ein Plastiktisch aufgestellt, 4 Stühle und los geht’s. Man nehme sich 10 verdeckte Steine, der höchste gleiche Dominostein beginnt. Anscheinend haben die Leute hier auch Spieltaktiken, welche ich noch nicht durchschaut habe.

Am zweiten Tag genossen wir den Vormittag auf der Terrasse. Am Nachmittag gingen wir den 4 km langen Malecon entlang. Die Meerespromenade führt am Ende zum Palacio de Valle. Das heutige Restaurant ist ein sehr beeindruckendes Gebäude im indisch-arabischen Stil. Auf dem Rückweg überraschte uns ein „Wasserplatschen“ – ein Pelikan startete seinen Beutezug nur 20 Meter von uns entfernt. Faszinierend wie der Vogel aprubt auf der Wasseroberfläche stoppen konnte und seine großen Flügel ausbreitete. Abends bekochte uns Willi und seine Frau Yane mit leckerem Hummer. Der Teller war wirklich ganz toll angerichtet. Den Abend ließen wir mit unserem neuen Lieblingskartenspiel ausklingen, welches wir uns zum Abschied noch in Dresden gekauft hatten.