Playa Larga
Wir haben das kleine Örtchen Vinales verlassen. Sonia und Papito waren wirklich ganz herzliche Gastgeber und wir werden noch lange an Sonias gute Küche denke.
Um 8:15 wurden wir von einem Taxi abgeholt. Die Fahrt mit dem Bus hätte nur 3 cuc weniger gekostet und so entschieden wir uns für den Luxus von Tür zu Tür gebracht zu werden. Nachdem wir noch ein deutsches Pärchen eingesammelt hatten, ging es wieder auf die holprige Autobahn. Auf Hälfte der Strecke stoppten wir und wechselten das Taxi- alles sehr organisiert, was den Transport der Touristen betrifft. Circa 13 Uhr erreichten wir Playa Larga. Auch hier sind die einheimischen Häuser alles Casa Particulares. Laut Internet ist die Gegend ein Geheimtipp für nicht so überfüllte Strände wie in Varadero. Also legten wir nur schnell unsere Rucksäcke ab und machten uns auf den Weg zum 40 m entfernten Strand- also direkt von der Haustür. Leider gefiel uns das Wasser hier gar nicht. Statt türkis wirkte das Wasser eher braun und der Boden war voller Seegras. Unsere Euphorie wurde etwas getrübt. Also spazierten wir am Strand entlang in der Hoffnung ein schöneres Plätzchen zu finden. Leider nein und so kehrten wir etwas traurig zu unserem Haus zurück. Auf einer Handymap stellten wir dann aber fest, dass unser Strand gar nicht der berühmte Playa Larga war. Dieser befindet sich 15 Minuten entfernt. So hatten wir doch noch das Glück, das erste Mal in der Karibik zu baden. Nachdem Abendessen gingen wir noch einmal an unseren Strand, an dem zwar das Schwimmen nicht empfehlenswert ist, dafür das Verweilen bei Sonnenuntergang unter den Palmen mit unseren Amigos Mojito und Cuba Libre. Vor der Strandbar spielte eine Band Musik, von dem sehr beliebten Buena Vista Social Club, kubanische Klänge.
Besuch einer kubanischen Schule –
Auf dem Rückweg vom Strand liefen wir an einer Schule vorbei und so fragte ich unseren Gastpapa William, ob es möglich wäre diese zu besuchen. Er reagierte sehr nett, erzählte uns, dass Yelena seine Frau auch dort Lehrerin ist und seine große Tochter dort zur Schule geht. Derzeit ist Yelena aber zu Hause, da sie eine 6 Monate alte Tochter haben. Die Kleine lässt uns dahin schmelzen mit ihren schwarzen Knopfaugen.
Nach dem Frühstück ging William mit uns zur Schule. Er sprach kurz mit der Schulleiterin, welche uns ganz freundlich begrüßte und uns eine Runde durch die Schule führte. Im wahrsten Sinne eine Runde, da die Schule eingeschossig um einen Hof herum gebaut ist. Schnell bildeten sich kleine Grüppchen um uns. Die Kinder in ihren roten Schuluniformen waren natürlich sehr neugierig wer wir waren. Kurz gingen wir auch in den Klassenraum einer 1. Klasse und durften uns die Schreibhefte der Kinder anschauen. Die Schreibschrift schien ähnlich unserer Schulausgangsschrift, erinnerte aber auch durch viele Bögen an das Altdeutsche Schriftbild. Die Klassenzimmer waren sehr einfach gestaltet. Es gibt auch einen kleinen Speiseraum. An der Schule werden die Kinder von der Vorschule bis zur 6. Klasse unterrichtet. Um so älter die Kinder, um so größer die Klassen. In der 6. Klasse saßen circa 40 Kinder frontal an 2er Bänken.
Heute war es windstill und unser Hausstrand war schön türkis, teilweise gab es sogar kühle stellen und wir konnten schwimmen ohne jedes Mal eine Portion Salzwasser zu schlucken. Nach dem Strand wollten wir duschen. Während ich wartete bis Remo fertig war, rückte ich unsere Schuhe etwas zur Seite. Auf einmal sah ich etwas Schwarzes, dass sich super schnell bewegte. Ich ahnte schon, entweder eine Kakerlake oder Spinne- blöderweise verkroch das Ding sich in meinem Rucksack, der auch noch komplett offen war… Mist, was nun? Okay erstmal Rucksack aus dem Zimmer ziehen. Schon bei dem Gedanken, wie das Ding durch meine Sachen krabbelt, hatte ich Gänsehaut. Dann nahmen wir Stück für Stück alles aus dem Rucksack- auf einmal zeigte sich das Biest. Es war eine für unsere Verhältnisse riesengroße Spinne. Sie verharrte unten auf meinem Rucksack. Natürlich der richtige Moment, um erstmal ein Foto zu machen und unseren Gastpapa zu fragen, was für eine Spinnenart das ist und ob sie giftig ist. Wir haben nur verstanden NICHT gefährlich, dann schleuderte er sie gegen die Wand und ich konnte aufatmen. Das faszinierende war, dass sie sich unglaublich schnell bewegte. Eingeschüchtert verkroch sie sich blitzschnell in eine Ecke. Am nächsten Morgen war sie verschwunden, vielleicht fand sie aber dieses Mal Remos Rucksack einladender…
Fazit des Tages: Niemals den Rucksack offen lassen! Die Spinne hat vermutlich immer noch ein Schleudertrauma…