Havanna

Nach den doch sehr lange andauernden Passkontrollen, verließen wir den Flughafen in der Erwartung jemanden mit einem Remo und Franzi Schild anzutreffen. Jedoch gab es diesen Menschen nicht. Nach einigem hin und her laufen und etlichen Taxifahrer, welche uns eine Fahrt anbieten wollten, tauchte dann doch ein Mann mit einem Remo y Franzi Schild auf. Wir fuhren mit einem für Kuba typischen ,,Taxi“ einem 50er Jahre Chevrolet oder so in Richtung Casa Amilcar (unserer Unterkunft) Im Chevrolet wurde eine alte Mercedesarmatur inkl. Lenkrad eingebaut. Ich habe keine Ahnung wie diese dort hinein gepasst hat. (Was nicht passt wird passend gemacht) Die Fahrt endete nach einigen Minuten in einer Polizeikontrolle. Wir haben keine Ahnung worum es ging, vermutlich hatte der Fahrer keine Taxierlaubnis und musste dem Polizisten glaubwürdig machen dass er uns nur privat abhole. Nachdem auch wir unsere Pässe zeigen mussten konnte es weitergehen.

Unsere Gastfamilie empfing uns herzlich. Da es nach deutscher Zeit bereits 4 Uhr morgens war gingen wir gleich in Bett.

Cuba bei Tag

Wir bekamen ein sehr leckeres Frühstück von Yeni unserer Gastmutter und ihrer hochschwangeren Schwiegertochter. In Nachbarzimmer übernachteten zwei britische Rentner. (sehr nette und aufgeschlossene Menschen mit denen es sich gut am Frühstückstisch plaudern lässt.)

Wir entschieden uns zu Fuß in die Altstadt „La Habana Vieja“ zu gehen. Schnell stellten wir fest, dass die Zeit hier stehen geblieben ist. Alte Autos, alte sehr heruntergekommene jedoch meistens schöne Häuser und viel Improvisation. Unterwegs wurden wir ständig von Taxifahrer, Bici-Taxi (Fahrradtaxi), und allen möglichen Leuten die etwas verkaufen wollten, angesprochen. Wir bekamen schnell das Gefühl als Europäer läuft man hier mit einer Warnleuchte herum, die sagt da ist was zu holen. Dies kann schnell lästig werden. Am Ende unseres Stadtspazierganges landeten wir in einer sehr authentischen kubanischen Kneipe. Auch hier wurden wir schnell als Exoten war genommen, da in der Kneipe nur Kubaner saßen. Es spielte eine Band Musik vom „Buena vista Sozial Club“. Franzi wurde vom Barbesitzer, (welcher es sich nicht nehmen ließ uns persönlich zu bedienen) zum Salsatanzen aufgefordert und ich sollte in der Band mitspielen (wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich kein rhythmisches Taktgefühl habe). Es hat viel Spaß gemacht und nach einigen Mojitos hatten wir auch ein paar nette Gespräche, bei denen wir auch ein paar nützliche Tipps bekamen. (alles immer mit einer Mischung aus spanisch und englisch. Irgendwie versteht man sich schon 🙂 )

 

Zum Abendessen wollten wir gerne abseits der touristischen Restaurants etwas essen. Dies stellte sich allerdings als nicht so einfach heraus, da die Restaurants der Einheimischen sehr versteckt sind. Schließlich gingen wir mit unserer Gastfamilie in ein Restaurant namens Don PP. Es gab Spagetti mit Schinken uns Käse und einer Ketchupsoße. Uns wurde gesagt dass es nichts anderes mehr geben würde. Allerdings hatten wir das Gefühl dass es für die Kubaner doch noch etwas anderes gab, da die anderen Tische reichlich gedeckt waren. Am Ende wurden wir satt und es hat uns inkl. eines Bieres und einer Orangenbrause nur ca. 3,5€ gekostet. Es ist nicht leicht als Touri hier günstig über die Runden zu kommen, doch wenn man weiß wie, ist es möglich.

Unsere Gastfamilie empfiehl uns dann auch den Bus in die Altstadt zu nehmen. Dies war ein guter Tipp, da der Bus sehr günstig ist und wenn man herausbekommen hat wie das „System“ funktioniert, kam man auch klar. Man geht einfach an eine Stelle an der Straße an der viele Menschen stehen. In relativ kurzen Abständen kommen hier Busse vorbei. Man gibt dem Mann an der Tür irgendeinen Geldbetrag und fährt dann mit. Es empfiehlt sich die Strecke zu kennen da es keine Haltestellennamen oder Ansagen oder ähnliches gibt. Alternativ fragt man jemanden im Bus.

Auffällig in Havanna ist dass die alten Autos, so schön sie auch sind, einfach nur mächtig stinken. Die ganze Stadt riecht nach diesen Abgasen. Da empfiehlt es sich ab und an mal zum „Malecon“ (Straße am Meer) zu gehen und die frische Seeluft einzuatmen.

Ein schönes Beispiel für die Kreativität und das Improvisationstalent der Kubaner durfte ich gerade wieder erleben. Während ich diesen Blogeintrag auf unserem Balkon mache (da nur hier Internet möglich ist) fährt ein Fahrrad mit einem Simsonmotor vorbei. Ein bisschen wacklig aber fährt.